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Historisches

Der Postsaal ist der ehemalige Saaltrakt des Gasthauses zur Post (Vormarkt 30). Über dem gewölbten Erdgeschoss des 16./17. Jahrhunderts befindet sich ein Festsaal mit Bühne. Das Gebäude wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts und um 1920/30 neu ausgestaltet.

Im frühen 20. Jahrhundert wurde in dem als Brauhaus mit Gärgewölbe, Pferdestall und Waschhaus genutzten Rückgebäude des Gasthauses zur Post (vgl. Vormarkt 30) ein Saal für Versammlungen und Feste eingerichtet. Nach einer Vergrößerung 1913 erhielt der Saal in den 1920er Jahren eine neue, mit Nagelbindern konstruierte Holztonne. Nach Übernahme des Saalbaues durch die Stadt erfolgte 1995-97 ein umfassender Umbau mit Ergänzung durch moderne Bauteile. Mit dieser Baumaßnahme wurde hier das Kulturzentrum für den nördlichen Chiemgau etabliert.

Die ältesten Gewölbeformen weist die Stichkappentonne in einem etwas tiefer gelegenen Raum im südlichen Gebäudeteil auf. Nördlich ist ein dreischiffiges Kreuzgratgewölbe über Granitsäulen ausgebildet. Der große Saal im Obergeschoss hat eine wuchtige Holztonne, an der Nordseite befindet sich eine Empore, deren Treppe aus der Umbauphase der 1920er Jahre stammt. Markantester Neubau der Umbauphase der 1990er Jahre ist der verglaste Ostteil mit dem Treppenaufgang. Gleichzeitig hat man den als Bühnenhaus mit Garderobe genutzten Gebäudeteil südlich des Saales erhöht; ursprünglich war dieser etwas niedriger und mit einem Pultdach gedeckt

Gotthard Kießling, Dorit Reimann: Landkreis Traunstein, Denkmäler in Bayern (Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland Bd. I.22, Teilband 2). Lindenberg: Kunstverlag Josef Fink, 2007, S. 876f.