Veranstaltung
Munich Contemporary Music Group und Julia Wahren
MADE IT – MOST LIKELY
Wir tauchen wieder auf! Wagen uns ins Freie, ein bisschen blass, ein bisschen durchgeschüttelt. Die harten Zeiten sind vorbei, geschafft. Beinahe. Sicher? Naja. Sind wir nicht quasi immer noch im Wellenbad, nur nicht ganz so lustig? Und ist nicht längst Anderes hinzugekommen, das uns, im Wortsinne, existenziell beschäftigt?
Um diese Punkte dreht sich MADE IT – MOST LIKELY, das neue Projekt der Munich Contemporary Music Group (MCMG) und der Stimmkünstlerin Julia Wahren, gerade als CD beim Label NEOS erschienen. Es kreist um Desaster und Hoffnung, gestählte und strapazierte Nerven, vertraute und neue Sorge – und um die Frage: Wie machen wir, mal wieder, das Beste draus?
Wir können Musik machen, aber wie und mit wem? Wie geht es den internationalen Künstlerfreund:innen, und wie können wir kooperieren?
Internationale Zusammenarbeit gehört für MCMG und Julia Wahren zum Programm, zuletzt in Live-Konzerten und Streams mit Kolleg:innen in Tiflis, die einen hier, die anderen dort. In MADE IT – MOST LIKELY sind es Vertreter der jungen Musik-Avantgarde in Kuba, die ihre Gedanken, ihre Musik, ihre Klangwelten beisteuern. Die Grenzen sind dicht? Alle sind’s längst gewohnt und nutzen das Internet. Im analog-digitalen Miteinander entwickeln sich neue Improvisations- und Kompositionstechniken, die mit Distanzen, Sprachbarrieren und kulturellen Unterschieden spielerisch umgehen, elektronisch erweitert, in experimenteller Form, geboren aus der aktuellen Lage.
Besetzung:
MCMG
Karina Erhard Flöten, Elektronik
Christoph Reiserer Sopransaxophon, Klarinette, Elektronik
Eka Kuparadze Klavier
Georg Karger Kontrabass, E-Bass
Julia Wahren Stimme
Virtuelle Gäste
Yasel Muñoz, Havanna Sounds, Flöte
Pepe Gavilondo, Havanna Sprecher
Förderer
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch den Tonkünstlerverband Bayern aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Projekts Tonkünstler Live Special
Presse-Echo
Pandemischer Galgenhumor
„Machen wir das Beste daraus“ scheint das heimliche Motiv des intelligent komponierten Albums der MCMG (Munich Contemporary Music Group) mit dem Titel „Made It – Most Likely“ zu sein. Die Musik, komponiert von Julia Wahren (Stimme) und dem Ensemble, von Michael Emanuel Bauer und dem übers Internet einbezogenen Kubaner Yasel Munoz, schwankt zwischen Galgenhumor und nachdenklichem Ernst … Ein Kabinettstück rein musikalischer Komik, die vokal-instrumentale Performance über die Gefährlichkeit des Niesens, bildet die Ouvertüre, dann breitet sich eine skeptische Weltsicht aus … Mit den über weite Strecken erbarmungslos harten Klangattacken macht das Album der MCMG einen desillusionierten Eindruck, und doch verbreitet es auch leise Zuversicht. Eine Ambivalenz, die unsere heutige Situation treffend beschreibt (NEOS, 2022).
Max Nyffeler, in Musiktexte 175 – November 2022, 95
Dauer des Konzerts ca. 75 Minuten
Tickets
Spenden erwünscht.